Vermeidung von Messfehlern bei Tropftests
Dipl.-Ing. (FH) Lars Sebralla


Messbecher

Mit dem Messbecher wird die benötigte Wassermenge abgemessen. Dabei muß der Meniskus, d.h. stark vereinfacht "die Unterkante der Wasseroberfläche", sich auf dem Strich befinden.

                                                 Ablesepunkt

Aquarienwasser
Wenn vom Aquarienwasser zu wenig entnommen wird, kommt es zu Unterbefunden, d.h. es wird zu wenig gefunden.
Grund: Durch die geringere Wassermenge kommt es früher zum Farbumschlag.

Wenn vom Aquarienwasser zu viel entnommen wird, kommt es zu Überbefunden, d.h. es wird zu viel gefunden.
Grund: Durch die höhere Wassermenge kommt es später zum Farbumschlag.
 
 
 

zu wenig; 4,35 ml
richtig; 5,0 ml
zu viel; 5,35 ml

Es wird oft zu wenig abgemessen. Obwohl beim linken Bild der Abstand des Meniskus zum Strich geringer ist als beim linken Bild, ist der Volumenunterschied zu den 5,0 ml links viel größer als rechts!!!
 
 




Tropfflasche

Die Flasche muss senkrecht gehalten werden, nur dann stimmt die Tropfengröße und somit das Volumen!!!! Auch darf der erste Tropfen nicht benutzt werden, da in der Spitze der Flasche sich oft noch Luft befindet.


Phosphat-Test
(Zum Testbericht)



Tropfen, die sich seitlich an der Flasche befinden, müssen vorher entfernt werden. Wenn dieser Tropfen unbemerkt herunter rutschen, vergrößert sich der eigentliche Tropfen und es kommt zu Unterbefunden.
Grund: Es wird nur ein Tropfen gezählt, aber das Volumen ist von zwei Tropfen.


Seitliche Tropfen müssen vor dem Testbeginn entfernt werden



Die Tropfen müssen in die Probelösung fallen und dürfen nicht am Rand hängen bleiben. Bleiben die Topfen am Rand, kommt es zu Überbefunden.
Grund: Ein oder mehrere Tropfen hängen an der Gefäßwand und tragen nicht zum Farbumschlag bei, es wird zuviel Reagenz bis zum Farbumschlag benötigt.

Nach jedem Tropfen muß die Probe gemischt werden, damit sich der Tropfen gleichmäßig verteilt. Wird nicht gemischt kommt es zu Unterbefunden.
Grund: Der Indikator wird lokal umgefärbt, weil das Reagenz nicht vermischt wurde. Es wird zuwenig Reagenz benötigt.
 
 




Messlöffel

Mit dem Messlöffel werden u.a. Indikatoren zugegeben. Die Menge entscheidet über die Farbigkeit der Lösung und über den Farbumschlag.

Wird zu wenig Indikator zugegeben, ist der Farbumschlag schlecht, es kommt zu Überbefunden.
Grund: Der Farbumschlag wird zu spät erkannt, es wird zu viel Reagenz zugegeben.

Wird zu viel Indikator zugegeben, ist der Farbumschlag schlecht bzw. der Indikator benötigt selber das Reagenz zum Farbumschlag, es kommt zu Überbefunden.
Grund: Der Farbumschlag wird zu spät erkannt bzw. der Indikator verbraucht selbst das Reagenz, es wird zu viel Reagenz zugegeben.
 

zu wenig
richtig
zu viel

 




Farbumschlag

Oft ist man sich nicht sicher, ob der Farbumschlag schon vollständig erfolgt ist. Oft wird der vollständige Farbumschlag nicht erreicht!!! Es wird zu wenig Reagenz zugegeben. Ist man der Meinung, der Umschlag sei erreicht, notiert man sich den Messwert und gibt weiter Reagenz hinzu bis ich die Farbe nicht mehr ändert. Erst wenn sich die Farbe nicht mehr ändert ist der Farbumschlag erfolgt. Es darf nicht vorher gestoppt werden. Auch sollte bei der Wahl der Tests darauf geachtet werden, das der Farbumschlag sehr deutlich ist und mit einem oder maximal zwei Tropfen erfolgt sein muß.
 
 

Start
vor Farbumschlag
2-3 Tr. = Farbumschlag
Schlechter Farbumschlag Calcium-Test (Fa. HAGEN)
(Zum Testbericht)


Start
1 Tr. vor Farbumschlag
+ 1 Tr. = Farbumschlag
Sehr guter Farbumschlag Calcium-Test (Fa. Salifert)
(Zum Testbericht)







Lagerung und Alter der Tests

Sowohl die Lagerung als auch das Alter der Tests haben einen sehr großen Einfluss auf den Messwert. Oft werden die Test im Zimmer oder im Aquarienschrank gelagert. Dies ist völlig ungeeignet. Je wärmer die Tests gelagert werden, desto kürzer ist ihre Lebensdauer für einen genauen Messwert.

Tropftest


Stäbchentest


Vergleichstest im Labor zeigen obige Werte. Aber es gibt Abweichungen nach unten und nach oben. Hängt stark von den Chemikalien ab. Somit können die Zeiträume nur als Richtwert und nicht als Absolutwert betrachtet werden.
 
 

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